Ohnmacht

Ohnmacht
Macht:
Das altgerm. Wort mhd., ahd. maht, got. mahts, engl. might (anders gebildet aisl. māttr) ist das Verbalabstraktum zu dem unter mögen (ursprünglich »können, vermögen«) behandelten Verb. Dazu stellen sich die Bildungen entmachten »der Macht berauben« (20. Jh.) und »mächtig« (s. u.). Groß ist die Zahl der Zusammensetzungen mit »Macht«, beachte z. B. Machthaber (16. Jh.), Machtwort (17. Jh.) und Heeresmacht, Ohnmacht (s. d.), Streitmacht, Vollmacht (s. unter voll), Weltmacht. Auch in der Namengebung spielt das Wort eine Rolle, beachte z. B. die weiblichen Vornamen »Mathilde« und »Mechthild‹e›«. – Altgerm. ist auch das abgeleitete Adjektiv mächtig: mhd. mehtic, ahd. mahtig, got. mahteigs, engl. mighty (vgl. aisl. māttugr). Das vom Adjektiv abgeleitete Verb »mächtigen« ist heute nur noch in bemächtigen, sich und ermächtigen gebräuchlich. Zusammensetzungen mit »mächtig« sind allmächtig (s. unter all) und übermächtig (spätmhd. übermehtic).
Ohnmacht
»Schwächeanfall mit Bewusstlosigkeit«: Die nhd. Form »Ohnmacht« (frühnd. onmacht) hat sich durch Anlehnung an das unter ohne behandelte Wort aus mhd. āmaht entwickelt.
Das Nominalpräfix ahd., mhd. ā- »fort, weg, fehlend, verkehrt«, mit dem z. B. auch der Tiername Ameise (s. d.) gebildet ist, ist seit ahd. Zeit nicht mehr produktiv. Zum zweiten Bestandteil vgl. Macht. – Abl.: ohnmächtig »bewusstlos« (mhd. āmehtec, ahd. āmahtīg).

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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  • Ohnmacht — Ohnmacht …   Deutsch Wörterbuch

  • Ohnmacht — bezeichnet: psychische Macht oder Hilflosigkeit in einer Situation, siehe Ohnmacht (Psychologie) eine kurz anhaltende Bewusstseinsstörung, die durch einen vorübergehenden Sauerstoffmangel im Gehirn verursacht wird und in der Regel für den… …   Deutsch Wikipedia

  • Ohnmacht — Ohnmacht, diese namentlich dem weiblichen Geschlechte eigene Krankheit, besteht in einer Abspannung aller sensiblen Funktionen, in einem Schwinden unseres Bewußtseins, kommt am häufigsten bei nervenschwachen und reizbaren Personen vor und findet… …   Damen Conversations Lexikon

  • Ohnmacht — (Deliquium animi, Lipothymia, Syncope), Unterbrechung mehrer Lebensäußerungen, namentlich der Fähigkeit zu willkürlicher Muskelthätigkeit, nebst vollständigem od. unvollständigerem Verschwinden des Bewußtseins. Der niederste Grad der O. ist das… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Ohnmacht — (Syncope), eine krankhafte Unterbrechung der Gehirntätigkeit, also des Bewußtseins, der Sinne, der Empfindungsfähigkeit und der willkürlichen Muskelbewegung. Der schwächste Grad ist die Ohnmachtneigung, Schwächeanwandlung, ein Vergehen der Sinne… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Ohnmacht — Ohnmacht, Schwinden des Bewußtseins, des Empfindungs und Bewegungsvermögens auf kurze Zeit (einige Minuten bis eine halbe Stunde), wobei Herzschlag und Atmung schwach und unregelmäßig sind. Ursachen: plötzliche Blutarmut oder Blutüberfüllung des… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Ohnmacht — (deliquium animi, lipothymia, syncope), eine plötzliche Unterbrechung mehrer Lebensäußerungen, besonders der willkürlichen Bewegung u. der Empfindung, mit mehr od. weniger vollständiger Bewußtlosigkeit. In den höheren Graden besteht völlige… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Ohnmacht — ↑Exanimation …   Das große Fremdwörterbuch

  • Ohnmacht — Sf std. (9. Jh., Form 13. Jh.), mhd. āmaht, ahd. āmaht( īg), unmaht Stammwort. Gebildet aus Macht und dem Präfix ā , das hier wie in Ameise fort, weg bedeutet (etwas anders Öhmd). Ausgangsbedeutung also etwa Machtlosigkeit, Kraftlosigkeit . Nach… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Ohnmacht — Seine eigene Ohnmacht fühlen: sich hilflos ausgeliefert sehen, nicht rettend eingreifen können, eine höhere Macht spüren, auch: dem Schicksal nicht entgehen können. Ähnlich: Ohnmächtig zusehen müssen, z.B. bei Unfällen, tödlich verlaufenden… …   Das Wörterbuch der Idiome

  • Ohnmacht — Bewusstlosigkeit; Besinnungslosigkeit; Ohnmächtigkeit * * * Ohn|macht [ o:nmaxt], die; , en: 1. vorübergehende Bewusstlosigkeit: eine tiefe, schwere Ohnmacht; in Ohnmacht fallen, sinken; aus der Ohnmacht erwachen; eine plötzliche Ohnmacht befiel …   Universal-Lexikon

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